[ Nice Bikes ]
Infos von Thomas Schmitz:
Stand: Juli 2009
Thomas erzählt:
"Nachdem ich damals eine Harris TT2 in der MO gesehen hatte wusste ich sofort,
so etwas musst du haben! Das war irgendwie Liebe auf den ersten Blick, und alles
mit Innensechskantschrauben.
Nach einigen Recherchen und dem Besuch eines
Ducati Treffens habe ich dann meine Kawasaki verkauft und mir eine neue Cagiva
Alazzurra 650 zugelegt. Die gab es damals günstig bei Hein Gericke.
Ich weiß noch genau, das Erste was ich gemacht habe, als wir die Karre zu Hause
hatten, ich habe die Steuerriemenabdeckung demontiert und mit mehr oder weniger
roher Gewalt auch die Gummidinger darunter entfernt. Nun war ich stolzer
Besitzer eines Pantah-Motors mit offenem Steuerantrieb.
Bei Thomé hab ich mir dann einen TT2 Verlicchi Rahmen gekauft und meine erste
TT2 aufgebaut (die rote im Bild). Das war wohl so 1987.
Damit habe ich dann mein erstes Rennen gefahren,
ausgerichtet von Kuhle Wampe MC auf dem Nürburgring und auf Anhieb vierter
geworden. Dann habe ich einiges am Motor gemacht, mir eine B-Lizenz besorgt und
bei BOT Rennen teilgenommen. Das ging aber gar nicht gut mit dem Moped.
Einmal hatte ich ein tierisches Lenkerschlagen (zum Glück hat die tt2 nur einen
sehr begrenzten Lenkeinschlag), das andere Mal ist mir in Hockenheim in der
Kurve nach Start und Ziel nur wegen einer blöden Bodenwelle das Vorderrad
weggerutscht. Danach war das Vertrauen in die 36 mm Marzocchi Gabel und die
schweren Cagiva Gussräder dahin. Eine neue Gabel und leichtere Räder waren
finanziell nicht drin.
Und wie der Zufall so will, stand bei Thomé eine ziemlich runtergekommene Renn-TT2. Ich habe dann meine TT verkauft und sofort zugeschlagen. Die habe ich dann im Winter 88/89 zerlegt, neu lackiert, eine Piranha Doppelzündung eingebaut und so einiges umgebaut. Damit bin ich dann noch 2 Jahre ab und an BOT gefahren mit eher mäßigem Erfolg. Das Problem war immer die Kupplung. Bei Regen und kurzer Übersetzung auf Flugplatzkursen konnte ich ja noch punkten, aber lang übersetzt ging es nachher gar nicht mehr. Dann kamen auch noch persönliche Probleme dazu und sie wurde in die Garage meiner Schwiegereltern verbannt. Dort vegetierte sie dann dahin bis ich sie ca. 1996 in meine Wohnung holte. Damit begann mein Projekt „Straßenzulassung meiner TT“.
Im selben Jahr fand ich durch Zufall eine alte NCR Pantah und so hatte ich immerhin fast alles was ich brauchte für mein Projekt, wie Lima, Starter, Freilauf, eine Conti 2in1 mit TÜV und den ganzen Kleinkram. Die NCR habe ich dann auch noch einige Zeit gefahren, bis sich zuerst die Kolbenringe vom stehenden Zylinder verabschiedet hatten (ist mir nach wie vor ein Rätsel warum). Alle Ringe waren nur noch Brösel, aber scheinbar komplett. Da mir eh nicht viel an dem Motor lag, habe ich einen neuen Kolben eingebaut ohne das Ding komplett auseinander zu nehmen. Der lief dann auch wieder gut, bis der linke Kurbelwellenstumpf abgeschert ist. Eine Überprüfung ergab dann, dass die Mutter von der Lima nicht gesichert war. Das passte auch gut zu dem Zustand des Bikes.
Und nun versuche ich seit 10 Jahren meine TT2 straßentauglich aufzubauen. Lange Zeit hat sich nicht viel getan. Hab das Armaturenbrett mit der Laubsäge ausgesägt, den Vorbau in der Küche zusammengepunktet, Teile gesammelt usw. Jetzt habe ich auch endlich den Kabelbaum fertig. Ich denke, noch 4 bis 5 Wochen (je nach Finanzlage), dann werde ich sie mal rausbringen und schauen, ob sie anspringt. Obwohl, ich bin mir sicher, dass die anspringt. Dann werde ich wohl mal ein paar Runden mit einem Überführungskennzeichen drehen. Der Tüv ist dann noch eine andere Sache, da sehe ich ja erst mal schwarz!"
Die technischen Daten
seiner TT:
41,8 mm Marzocchi Gabel, Basismotor wohl 600 cc Pantah, 748 cc Zylinder wohl
von der F1, Vergaser Dellorto PHM wohl irgendwie aufgedreht auf 42,5 mm,
Doppelzündung Piranha mit Andrew Doppelzündspulen, kein Schwungrad mehr, Marvic
3 Speichen Magnesium Räder (wird auch noch lustig beim TÜV), mechanisch
betätigte Ölbadkupplung mit stärkeren Federn, U-Scheiben und einem Scheibenpaar
mehr, Standardschwinge mit Axialkugellagern, Federbein mit WP Feder, Veglia
Competizione Drehzahlmesser
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